Praxisforschungsprojekt: Deine Stimme macht den Unterschied (2024-2026)

Das subjektive Erleben von jungen unbegleiteten Geflüchteten in der Kinder- und Jugendhilfe ist bislang nur selten Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen (z.B. Scholaske & Kronenbitter 2021; Thomas, Sauer & Zalewski 2018; Lechner & Huber 2017). Dies gilt insbesondere für Fragen zu deren Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten, die bislang kaum in den Fokus empirischer Studien gerückt wurden. Hier setzt die Forschung der Servicestelle junge Geflüchtete an, die als Längsschnitterhebung geplant ist. Vor dem Hintergrund der im KJSG neugeregelten Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen ist es unser Ziel zu erfahren, welche Sichtweisen junge Geflüchtete in der Kinder- und Jugendhilfe und über den weiteren Lebensweg nach Verlassen der Jugendhilfe hinaus auf das Thema Beteiligung und deren Ausgestaltung haben. 

Um die Sichtweisen von jungen Geflüchteten zu erfassen, suchen wir unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder ehemalige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die bereit sind mehrfach mit uns ins Gespräch zu gehen. Gerne würden wir ca. einmal im Jahr über die eigenen Erfahrungen und Ansichten reden. Wir kommen dazu gerne an einen Ort der Wahl, machen eine Videokonferenz, führen ein Telefonat oder unterhalten uns per Chat. Die Entscheidung ist den jungen Menschen selbst überlassen.
 

Forschungsziele und -fragen

In der Erhebung soll über den Zeitraum von zwei Jahren das subjektive Erleben von jungen Geflüchteten in der Kinder- und Jugendhilfe bzw. nach deren Verlassen auf deren Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten erfasst werden.

Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse nachhaltig Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für junge Geflüchtete innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe (z. B. Beteiligung an der Hilfeausgestaltung, Selbstvertretung von jungen Menschen in der Jugendhilfe) und der Zivilgesellschaft zu verbessern. Konkret sollen dabei die folgenden Fragen adressiert werden:

  • Wie erleben/beschreiben junge Geflüchtete das Ankommen, den Hilfeverlauf und den Übergang in die Eigenständigkeit? Wie verändert sich die Wahrnehmung und das Erleben im Laufe des Erhebungszeitraums? 
  • Unter Berücksichtigung der derzeitigen Situation: Wie erleben junge Menschen die Notunterbringungen? Und wie wirkt sich dies auf den Hilfeverlauf aus?
  • An welchen Stellen im Hilfeverlauf können junge Geflüchtete eigene und informierte Entscheidungen treffen? Woran werden sie beteiligt und was gestalten sie (mit)?
  • Welche Rückschlüsse lassen sich für die Verbesserung von Beteiligungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten aus der längsschnittlichen Befragung von jungen Geflüchteten für die Jugendhilfe ziehen?

Wer kann mitmachen?

Während des Projektverlaufs können sich junge, unbegleitete Geflüchtete und Careleaver*innen bei der Servicestelle melden, die Lust haben über ihre eigenen Erfahrungen in Bezug auf Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Kinder- und Jugendhilfe zu sprechen. Genaue Informationen finden Sie bzw. die jungen Menschen nachfolgend. Die Flyer sind in mehren Sprachen verfügbar und können gerne an die jungen Menschen weitergegeben werden:

Gerne können Sie den Flyer an die Zielgruppe weitergeben. Falls Sie als Einrichtung oder Vormund/Vormundin bereits die Einwilligungserklärung oder Datenschutzhinweise erhalten möchten, freuen wir uns, wenn Sie uns kontaktieren.
Nähere Informationen zum Praxisforschungsprojekt können Sie zudem folgendem Infoschreiben entnehmen.